Amazon ist für viele Verbraucher inzwischen DIE Produktsuchmaschine. Für Händler ergibt sich damit eine wertvolle Chance, denn Kunden, die hier nach einem Produkt suchen, haben in der Regel auch eine Kaufabsicht. Sich auf dem Marktplatz gut zu positionieren, das heißt, seine eigenen Produkte möglichst weit nach oben auf den Ergebnisseiten zu bringen, ist daher unerlässlich.
Amazon SEO: So optimieren Sie das Ranking Ihrer Produkte
Wenn Sie sich bereits mit der Suchmaschinenoptimierung bei Google beschäftigt haben, ist es nur ein kleiner Schritt zum Amazon SEO. Bei beiden gilt: Optimieren Sie für den Menschen, nicht die Maschine — die Relevanz für den User wird jeweils großgeschrieben. Während allerdings bei Google vorrangig nach Informationen und Problemlösungen gesucht wird, sind es bei Amazon Produkte, oft bereits mit spezifischen Attributen. Die Suchintention ist also bereits eine andere und das muss die Produktdetailseite auch abbilden. Damit also Ihr Produkt bei der Suche gefunden wird, sollten Sie hinterfragen, wonach User suchen. So mag ein Kleid in Ihrem Sortiment vielleicht „Scarlett“ heißen“, gesucht werden aber Begriffe wie „rotes Kleid mit Ärmeln“.
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Direkte Rankingfaktoren für die Amazon Optimierung
Die Produktdarstellung ist zentral für Amazon SEO. In erster Linie sollte das Produkt für den potenziellen Käufer ansprechend dargestellt werden und sämtliche Informationen erhalten, die zur Kaufentscheidung führen können. Dabei sollten Sie speziell folgende Punkte beachten, um das Ranking zu verbessern:
Produkttitel
Der Titel ist ein wichtiger Rankingfaktor und neben dem Bild die erste Informationsquelle für den Suchenden. Bennen Sie den Artikel daher klar und deutlich und nutzen Sie relevante Keywords und Synonyme, um möglichst viele Suchanfragen zu bedienen. Die maximale Zeichenzahl beträgt 150-200, Amazon empfiehlt aber eine maximale Länge von 80 Zeichen. Achten Sie darauf, dass der Titel einfach, verständlich und schnell erfassbar bleibt. In der Regel beginnt der Titel mit dem Markennamen. Die weitere Reihenfolge ist recht individuell, enthält aber meist den Produkttyp, Größe, Material oder Attribute wie Farben, Muster, Modellnummer und Ähnliches.
Bilder
Amazon schreibt eine Mindestgröße von mindestens 1000 x 1000 Pixeln vor, damit die Zoomfunktion funktioniert. Das Hauptbild darf nur das Produkt vor weißem Hintergrund zeigen. Zudem gibt es, je nach Produktkategorie, weitere Richtlinien. Produkte ohne Bild werden nicht aktiviert. Sie können mehrere Bilder einstellen, 4 bis 6 dürften reichen, um das Produkt möglichst von allen Seiten zu zeigen bzw. um die Anwendung zu demonstrieren. Hochwertige, professionelle Bilder können die Click-Through- und Conversion-Rate erheblich steigern.
Beschreibende Attribute
Neben dem Titel sind die Bulletpoints auf der Produktdetailseite wichtig, denn die wenigsten Nutzer scrollen weiter nach unten, um die Produktbeschreibung zu lesen. In der Desktop-Ansicht werden 5 Bulletpoints angezeigt, mobil in der Regel nur 3. Achten Sie also darauf, die wichtigsten Informationen und Keywords weit oben zu platzieren. Machen Sie möglichst vollständige Angaben, etwa zu Material, Inhaltsstoffen, Verwendungszweck usw., damit die User ein umfassendes Bild Ihres Produkts erhalten. Dafür stehen Ihnen 250 Byte pro Bulletpoint zur Verfügung.
Produktbeschreibung
Die Produktbeschreibung ist maximal 2000 Zeichen lang und erlaubt kaum Formatierungen. Nutzen Sie diesen Platz dennoch, um beim Interessenten Emotionen zu wecken und ihm zu zeigen, wie er von dem Produkt profitiert. Schreiben Sie hier in vollständigen Sätzen, nutzen Sie den Platz, blasen Sie den Text aber nicht unnötig auf.
Allgemeine Schlüsselwörter im Backend
Bei der Produktanlage können Sie auf einem Reiter Keywords hinterlegen, für die Ihr Produkt ranken soll. Hierfür stehen Ihnen 250 Byte zur Verfügung, wobei ein Leerzeichen zum Trennen der Begriffe ausreicht. Fällt ihre Keywordliste länger aus, werden die hinteren Begriffe nicht indexiert. Nutzen Sie relevante Schlagworte, Synonyme oder auch umgangssprachliche Ausdrücke, die Suchanfragen abdecken. Die Keywords sind für den Käufer nicht sichtbar. Die „Platinum Schlüsselworte“ können Sie ignorieren, da Amazon diese nicht crawlt.
A+ Content
A+ Content bietet die Möglichkeit, das Produkt noch genauer zu zeigen. Hier können Sie über verschiedene Module zusätzlichen Text und weitere Bilder einfügen. A+ Content wird zwar von Amazon nicht indexiert, kann aber die Conversion-Rate steigern und darüber das Ranking indirekt beeinflussen. Zudem indexiert Google die Bilder und Texte.
Beachten Sie zudem: Kunden informieren sich ausführlich über komplexe und/oder teure Produkte. Titel, Attribute und Produktbeschreibung sollten dann also sehr detailliert ausfallen. Ein Kunde, der zum Beispiel wiederholt Mülltüten bestellt, wird sich dagegen mit einem kurzen Produkttitel zufriedengeben und will sich nicht durch mehrere Zeilen „kämpfen“.
So ermitteln Sie passende Keywords:
Am einfachsten ist es, zunächst über ein Brainstorming Begriffe zu sammeln. Wonach suchen Sie zum Beispiel auf Amazon? Wonach suchen wahrscheinlich Ihre Kunden? Fallen Ihnen vielleicht auf Anhieb Synonyme ein oder gar passende Oberkategorien?
Sehr nützlich ist zudem Amazons Autovervollständigung. Hierbei werden die Suchbegriffe meist direkt konkretisiert. Wenn Sie zum Beispiel „matratze“ eingeben, schlägt Amazon direkt relevante Suchbegriffe vor, etwa „matratze 90×200 cm“ oder „matratze faltbar“. Welche Begriffe passen zu Ihrem Produkt? Bedenken Sie jene Keywords, die Zielgruppe, Eigenschaften oder den Nutzen Ihres Produktes weiter spezifizieren wie Damen/Herren, Größe, Farbe, wasserdicht, zur Entspannung etc. Auch Amazons Navigationsstruktur kann Anregungen liefern, vor allem wenn es darum geht, passende Oberkategorien zu spezifizieren. Schauen Sie sich zudem die Produktseiten Ihrer Konkurrenten an, diese liefern oft auch noch weitere Ideen.
Auch kostenlose Keyword-Tools, die klassischerweise für die Google-Optimierung genutzt werden oder auch Googles Vorschläge, können helfen, weitere Keywords zu identifizieren. Daneben gibt es Tools, die auf Amazon spezialisiert sind, diese sind in der Regel aber kostenpflichtig.
Amazon SEO nur eingeschränkt möglich
Jedes Produkt gibt es auf Amazon nur einmal. Ein Produkt kann von mehreren Händlern angeboten werden. Das Ranking aber können in der Regel nur Händler beeinflussen, die Eigenprodukte vertreiben, da nur bei Amazon eingetragene Marken über die Schreibrechte auf die Produktdetailseiten verfügen. Andere Händler, die sich an das Produkt hängen, können die Details nicht bearbeiten und damit auch keinen Einfluss auf das Ranking nehmen. Ausnahmen gibt es zwar, wenn Händler das Produkt erstmals listen, die Hoheit über die Informationen können sie aber wieder verlieren.
Generell ist die Rankingoptimierung ein zweischneidiges Schwert, sofern Sie nicht alleiniger Anbieter sind. Wenn Sie Produktseiten optimieren und nicht in der Buy Box stehen, übernehmen Sie die Arbeit quasi für andere. Andererseits dürften die Händler neben Ihnen Ihre Wiederverkäufer sein, weshalb Sie auch von diesen Verkäufen profitieren. Und auch für Ihr Markenimage ist es wichtig, eine gepflegte und ansprechende Produktdetailseite mit korrekten Informationen zu liefern. Hinzu kommt: Auch der Besitzer der Buy Box ändert sich; wenn Sie dort aktuell nicht aufgeführt werden, kann das in einigen Tagen schon anders aussehen.
Die Optimierung der Buy Box ist für Händler auf Amazon daher ein weiteres großes Thema.
Indirekte Rankingfaktoren für die Amazon Optimierung
Neben der Produktdarstellung beeinflussen einige Performance-Faktoren das Ranking. Diese sind zwar nicht direkt zu beeinflussen, sollten aber dennoch beachtet werden. Sie geben zum Beispiel Aufschluss darüber, ob die Produktdarstellung angepasst werden muss bzw. an welchen Stellschrauben Sie genau drehen sollten.
Klickrate
Die Click-Through-Rate (CTR) auf Amazon gibt an, wie oft User das Produkt angeklickt haben, wenn es auf der Suchergebnisseite aufgetaucht ist. Wird es häufig geklickt, ist das ein Zeichen dafür, dass es für die Nutzer relevant ist. Eine niedrige Klickrate zeigt, dass das Produkt für die Suche nicht relevant ist bzw. mit Produkttitel, Bild oder Preis nicht überzeugt.
Verweildauer
Eine lange Verweildauer weist darauf hin, dass das Produkt ansprechend präsentiert ist und die Informationen relevant sind, der Kunde sich also tatsächlich damit auseinandersetzt. Schnelle Absprünge zeigen eher, dass der Kunde enttäuscht ist bzw. nicht das findet, was er sich mit dem Klick auf das Produkt erhofft hat. Einschränkend spielt bei der Verweildauer mit hinein, dass Amazon mit dem Kauf letztlich ein positives Signal bekommt. Somit muss eine kurze Verweildauer nicht schlecht sein, wenn der Kunde direkt weiter zum Warenkorb geht.
Conversion-Rate
Unabhängig von der Verweildauer wird ein Produkt irgendwann an Relevanz verlieren, wenn es keine Conversions erzielt, d. h. Kunden es also nach Sichtung nicht kaufen. Denn nur, wenn es gekauft wird, hat Amazon auch ein Interesse daran, es den Kunden in den Suchergebnissen zu zeigen. Je höher also die Conversion-Rate, desto besser — nicht nur für den Umsatz, sondern letztlich auch für das Ranking.
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