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Analoges Einkaufserlebnis oft nicht zu toppen

Trotz der vielen Vorteile des Onlinehandels hat Shopping im stationären Handel seine Reize und wartet mit einer Reihe von Vorteilen. Dies bestätigen 62 Prozent der rund 19.000 befragten Konsumenten aus 17 Ländern im aktuellen International Retail Report 2021 von YouGov.

Der weltweit häufigste genannte Grund für das Offlineshopping ist dabei die Begutachtung von Produkten oder das Testen von Dienstleistungen in der Filiale. Das An- und Ausprobieren von Ware im Rahmen der Studie belegt den zweiten Platz. Auch das Haptik-Erlebnis, das beim Onlineshopping vollkommen entfällt, spielt für 45 Prozent der Konsumenten beim Einkaufen eine wichtige Rolle. Die schnelle Abwicklung des Kaufs nach der Produktwahl sowie das Erlebnis, ein Geschäft persönlich zu besuchen und sich vor Ort beraten zu lassen, stellen weitere Gründe dar, die Kunden in die Einzelhandelsfilialen ziehen. Trotz aller Errungenschaften des E-Commerce bleibt der Mensch ein soziales Wesen, mit Sinnen und dem Wunsch nach Kommunikation.

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Die Baustellen im stationären Handel

Jedoch gibt es durchaus noch Baustellen im stationären Geschäft, die dem Onlinehandel in einigen Aspekten einen Vorsprung verschaffen. 42 Prozent der Befragten betonen die variable und große Produktauswahl beim Onlineeinkauf. Um hier aufzuholen, können Händler ihr Warensortiment über entsprechende digitale Tools deutlich erweitern und die Vorteile des Onlinehandels in die analoge Welt des Einkaufens integrieren. Dank Softwareanwendungen auf mobilen Endgeräten, die in der Filiale bereitstehen, können Kunden Ware in anderen Größen, Farben oder Schnitten betrachten, ohne dass diese physisch vor Ort vorhanden sind. Nach dem Kaufabschluss bekommt der Kunde die Ware am nächsten Tag oder zu einem Wunschtermin aus einer anderen Filiale oder einem Lager nach Hause geliefert.

Laut YouGov-Studie begründen 57 Prozent der Verbraucher ihren Kauf im Onlineshop mit der direkten Lieferung vor die Haustür. Demgegenüber stehen jedoch die häufig anfallenden Versandkosten als stärkste Bremse des Onlinekaufs, weshalb sich die Kunden auch bei einem Versand von Produkten aus dem stationären Geschäft keine zusätzlichen Lieferkosten erhoffen. Zudem möchten sie zwischen unterschiedlichen Retourenoptionen auswählen können.

Online-Vorteile zu Nutze machen

Über Sonderangebote und Rabattaktionen im Onlineshop zu informieren ist über unterschiedliche Kanäle, wie die sozialen Medien oder Newsletter, ein Kinderspiel. Von genau diesen Möglichkeiten kann jedoch ebenso der stationäre Handel Gebrauch machen. Kundenbindungssysteme oder gezielte Werbemaßnahmen können Verbraucher über Schnäppchen informieren und so in die Filiale locken. Dabei ist es wichtig, die Stammdaten der Kunden gut zu pflegen.

Verknüpft mit weiteren Systemen, wie für das intelligente Parken, kann der Handel darüber hinaus ganze Innenstädte optimieren und so die Barrieren für das Offlineshopping umgehen. Denn Aspekte wie die Unbequemlichkeit oder unvorteilhafte Parksituationen halten laut der aktuellen Studie nach wie vor zahlreiche Befragte von einem persönlichen Besuch im stationären Einzelhandel ab.

Onlinehandel: nicht alles Gold, was glänzt

Bemerkenswert ist, dass Verbraucher die Vorteile des Onlinehandels in vielen Fällen höher gewichten als potenzielle Nachteile und letztgenannte bei der Wahl des Einkaufskanals oft nicht beachten. Jedoch kann die vermeintlich bequeme Internetbestellung schnell zur aufwendigen Tour werden, wenn sich beispielsweise eine Lieferung verzögert, ganz ausfällt oder der Kunde das Paket durch seine Abwesenheit während des Zustellungsversuchs in einer Postfiliale abholen muss. Hinzu kommt der Aufwand für die Rücksendung und die Abgabe der Retoure beim Versanddienstleister, wenn die gelieferte Kleidung nicht passt oder das Produkt einen Defekt aufweist. Weitere potenzielle Gefahren stellen beispielsweise Datenmissbrauch und Betrug im Onlinehandel dar.

Vorteile des stationären Handels

Die Vorteile des analogen Einkaufens liegen hingegen auf der Hand: anfassen, ausprobieren, anprobieren und direkt mitnehmen. Um diesen Kaufprozess zu optimieren, gibt es in der heutigen Omnichannel-Welt zahlreiche Möglichkeiten, das Online-Geschäft mit dem stationären Einkaufserlebnis zu verbinden – Stichwort Connected Retail. Jedoch ist zu beachten, dass eine Flut an Waren in der Filiale nicht immer zu höheren Umsätzen führt. Vielmehr ist ein reibungsloses und ansprechend gestaltetes Einkaufserlebnis das, was die Menschen in die Läden lockt. So sollten Händler insbesondere Sortimentserweiterungen zielgruppenspezifisch anpassen. Um den Anforderungen gerecht zu werden, müssen digitale und effiziente Prozesse her, auf deren Basis Entscheidungen getroffen werden können. Wenn Händler die Dynamiken des Einzelhandelssektors begreifen und ein Wechselspiel zwischen Online- und Offlinekäufen verstehen, ergeben sich zahlreiche Potenziale.

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