Soziale Medien bieten großes Potenzial als zusätzliche Vertriebskanäle. Sie lassen sich in die Omnichnannel-Commerce-Strategie integrieren und offerieren ein kundenzentriertes, individualisiertes Einkaufserlebnis, indem sie die soziale Komponente und den Dialog auf Augenhöhe in den Vordergrund stellen. Außerdem produzieren Kunden hier selbst Content. Händler profitieren von erhöhter Kundenloyalität, direktem Feedback, einer steigenden Kundenzahl sowie fundierten Daten über das Kundenverhalten als Basis für zielgruppenorientiertes Targeting.
Facebook veröffentlicht keine aktuellen Nutzerzahlen speziell für Deutschland. Die letzte offizielle Angabe stammt aus dem Börsenbericht 2019 und nennt 23 Millionen aktive Nutzer in Deutschland. Weltweit ist Facebook immer noch das meistgenutze soziale Netzwerk. Als Marketing- sowie als Verkaufskanal hat das Netzwerk daher immer noch ein enormes Potenzial.
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So funktioniert der Facebook-Shop
Facebook experimentiert schon seit 2016 mit Shopfunktionen für die kommerzielle Nutzung. Inzwischen ist der Facebook-Shop recht ausgereift und für die mobile Nutzung optimiert. Erstellen lässt er sich, wie auch der Instagram-Shop, über den Commerce Manager. Hier können Händler ihren Produktkatalog hochladen, personalisierbare Collections erstellen und diverse Design-Tools nutzen, um zum Beispiel das Layout, Farben und Schriftarten im Shop anzupassen. Eingefügt wird der Shop als separater Tab auf die Facebook-Unternehmensseite oder das Instagram-Unternehmensprofil.
Die Produkte werden auf Detailseiten präsentiert: Hier findet sich eine Produktbeschreibung, der Preis, Bilder und Videos sowie der Button, der die Kunden für den Checkout auf den firmeneigenen Onlineshop weiterleitet. An dieser STelle können die Nutzer die Produkt-Postings auch liken und kommentieren.
Rundum „shoppable“: Produkt-Tags & Werbeanzeigen
Mit der Shop-Funktion wird Facebook zunehmend zu einer „shoppable“ Plattform und ermöglicht ein nahezu nahtloses Einkaufserlebnis, von der Inspiration bis zum Kauf. Händler können Produkte auf Bildern taggen. So werden potenzielle Kunden über herkömmliche Beiträge auf die Produkte aufmerksam.
Ein weiteres Plus von Facebook: Es verfügt über langjährige Erfahrung mit Werbealgorithmen. Zum Ankurbeln des Verkaufs filtert der „Werbeanzeigenmanager“ die passende Käuferschicht heraus: Dabei werden individuelle Vorlieben (gemessen an den vergebenen Likes), das Alter oder die geographische Lage als Parameter beachtet. Das Budget der Kampagnen kann je nach Aufstellung des Werbenden festgelegt werden oder nach oben offenbleiben. Sobald die Werbeanzeige aktiv ist, lässt sich in Echtzeit die Performance anhand der wichtigsten Kennzahlen ablesen. Wurde die Aufmerksamkeit der Nutzer gewonnen, geht es direkt ohne Umwege weiter in den Shop, sodass eine wichtige Hürde, nämlich der Wechsel zwischen verschiedenen Apps oder Seiten, entfällt.
Technische Integration mit Headless-Plattform
Social Commerce erfordert je nach Plattform eine klare Zielgruppendefinition und angepasste Inhalte. Jeder Social-Media-Kanal stellt zudem unterschiedliche technische Anforderungen, zum Beispiel an Produktdaten und Content-Formate. Um den Facebook-Shop reibungslos zu integrieren, sollte die IT-Infrastruktur bedacht werden. Insbesondere, wenn Händler bislang noch nicht online verkauft haben, stellen die typischen E-Commerce-Systeme die Bestands-IT vor eine enorme Herausforderung. Eine Headless-Commerce-Plattform sorgt dafür, dass alle genutzten Systeme miteinander kommunizieren und Prozesse reibungslos laufen.