Viele Händler haben in den letzten zwei Jahren flexibel auf die Herausforderungen der Pandemie reagiert und ihre Onlinekanäle gestärkt. Aber: Auch in Zeiten des boomenden E-Commerce sind stationäre Geschäfte beliebt. Beide Welten zu verknüpfen und somit eine nahtlose Customer Journey zu ermöglichen, wird zunehmend wichtiger. Dabei kommt der Kasse als Dreh- und Angelpunkt im Store eine besondere Bedeutung zu.
Customer Centricity am POS
Es braucht also neue Konzepte am POS, die einerseits der Relevanz der Online-Kanäle Rechnung tragen und andererseits das stärken, was Kunden am Shoppen vor Ort schätzen: Produkte anzufassen und auszuprobieren, die persönliche Beratung und kundennahe Services.
Das stationäre Geschäft muss als ein Touchpoint im Omnichannel-Commerce verstanden und seine Vorzüge hervorgehoben werden. Neben kompetentem Verkaufspersonal sind die eingesetzten Systeme heute ein entscheidender Pfeiler, um im Store vor Ort kundenzentriert zu agieren.
Mobile Geräte für mehr Flexibilität & besseren Service
Mobile Geräte am POS sind Trend, wie die EHI-Studie POS-Systeme aus dem Februar 2022 zeigt. Die befragten Händler machen den größten Handlungsbedarf beim Einsatz mobiler Geräte mit Kassenfunktion aus (59 Prozent), erkennen aber auch das Potenzial: Während bislang zwar erst 16 Prozent eine mobile Kasse im Einsatz haben, planen dies 55 Prozent. Zur Beratung nutzen indessen 39 Prozent mobile Geräte, 59 Prozent haben das in Zukunft vor.
Mobile Geräte ermöglichen es, am POS ein nahtloses, komfortables Einkaufserlebnis umzusetzen: So können sich Kunden und Kundinnen auf der Fläche beraten lassen, das Wunschprodukt an- oder ausprobieren und direkt bargeldlos bezahlen; das Warten in der Kassenschlange entfällt komplett. Oder sie nutzen Omnichannel-Services wie die verlängerte Ladentheke und Instore Order, um sich zum Beispiel ein Shirt nach Anprobe in einer anderen Größe oder Farbe nach Hause schicken zu lassen.
Mobile Kasse: Bargeldloser Checkout, digitale Bons
Ein weiteres Plus mobiler Kassen: Sie verschlanken den Bezahlprozess. Laut Adyen Retail Report 2020 haben sich die Zahlungspräferenzen der Verbraucher aufgrund der Pandemie verschoben: 39 Prozent geben an, dass sie früher lieber bar bezahlt haben, inzwischen aber auf Karten- und kontaktlose Zahlungen umgestiegen sind.
Auch der digitale Kassenbon bekommt einen erheblichen Schub, wie die EHI POS-Studie zeigt: Während bislang 34 Prozent der befragten Handelsunternehmen einen solchen anbieten, planen das künftig ganze 95 Prozent. Eine solche Lösung bietet zahlreiche Vorteile: Händler sparen Kosten ein, da sie keine Papierrollen mehr anschaffen und liegengebliebene Kassenzettel nicht mehr entsorgen müssen. Zudem bedeutet der digitale Kassenbon einen Schritt hin zu einem umweltfreundlicheren Unternehmen, da die Bons in der Regel auf giftigem Thermopapier gedruckt werden und nicht recycelbar sind. Und auch das Einkaufserlebnis lässt sich verbessern, da Kunden zum Beispiel im Falle einer Retoure oder Reklamation schnell auf den benötigten Bon zugreifen können.
Wichtiges Element im Omnichannel-Commerce
Damit die mobile Kasse ihr Potenzial voll ausschöpfen kann, muss sie mit einer smarten Software ausgestattet sein und mit den anderen relevanten Systemen kommunizieren. So werden beispielsweise eine einheitliche Basis von Produkt- und Kundendaten sichergestellt und Omnichannel-Prozesse angestoßen.
Über die EHI POS-Studie
Befragt wurden 44 Unternehmen mit insgesamt 36.800 Filialen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie einem Nettogesamtumsatz von weltweit 328,6 Milliarden Euro. Sie stammen vor allem aus dem Branchen Lebensmittel, DIY & Einrichten sowie Mode & Accessoires. Weitere Informationen finden Sie beim EHI.